Mathematik einmal anders! Spannende Herausforderungen in (Team-)Mathematik-Wettbewerben
Die Bedeutung der Schulmathematik ist unbestreitbar und begleitet uns durch alle Lebensbereiche. Doch Mathematik ist weit mehr als reines Rechnen – sie ist ein vielseitiges Werkzeug, das Modellieren, Problemlösen und logisches Denken umfasst. Selbst in Rätselbüchern für Kinder oder der Denksport-Ecke der Tageszeitung begegnen uns faszinierende Aspekte der Mathematik. Blickt man jedoch tiefer in diese Disziplin, eröffnet sich eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an spannenden Fragestellungen und Logikrätseln, die nicht nur Mathematiker:innen begeistern.
Das Projekt Mathematik macht Freude (MmF) in der Steiermark setzt sich aktiv dafür ein, Schüler:innen aller Altersgruppen für mathematisch-logische Herausforderungen zu begeistern. Ziel ist es, Schüler:innen die Freude am Lösen kniffliger Aufgaben zu vermitteln und diese Begeisterung nachhaltig zu fördern. Zu diesem Zweck wurden in Österreich eine Reihe von (Team-)Wettbewerben ins Leben gerufen, an denen sich Schüler:innen über ihre Schule anmelden können.
Mathe-Mix-Doppel
Mathe-Mix-Doppel
Als regionaler Wettbewerb ist in der Steiermark jüngst auch der "Mathe-Mix-Doppel" für die 1. und 2. Klasse hinzugekommen. Nach der Vorrunde in der eigenen Schule treffen die erfolgreichsten gemischten (!) Paare im steiermarkweiten Finale aufeinander. Durch den Mixed-Modus sollen insbesondere mehr Mädchen den Pfad zu langfristigem mathematischen Engagement finden. Der erste volle Bewerbsdurchgang im Schuljahr 2023/24 war bereits ein durchschlagender Erfolg für die Organisator:innen und die regionale Mathematiklandschaft. Das Finale fand am 25.02.2025 statt.
https://www.bildung-stmk.gv.at/unterricht/Schwerpunkt-MINT/Mathe-Mix-Doppel.html
Naboj
Náboj Mathematik
Als internationales Spitzenprodukt der Wettbewerbslandschaft zeichnet den "Náboj" vor allem sein einzigartiger Charakter aus. An unzähligen Standorten nehmen europaweit hunderte Oberstufen-Teams völlig zeitgleich am 120-Minute-Rennen teil. Der Clou dabei: Die Teams à vier bis fünf Schüler:innen bekommen anfangs nur einen kleinen Pool an Rätseln und müssen sich neue Aufgaben durch das Lösen anderer verdienen – welche Schulen gerade die Nase vorn haben wird live an allen Standorten angezeigt. Somit versuchen sich die Teilnehmer:innen nicht nur gegen die Teams am eigenen Standort durchzusetzen, sondern sich auch österreich- und weltweit in Richtung Spitze zu schlagen.
Je Schule können zwei Teams – ein Junior- (bis 6. Klasse) und ein Seniorteam (7.-8. Klasse) – daran teilnehmen, um ihrem Ideenreichtum und ihrer Kreativität bei den hochwertigen Náboj-Aufgaben freien Lauf zu lassen. Teamwork ist essentiell; und für die verschiedenen mathematischen Handlungsfelder – Geometrieaufgaben, Zahlenrätsel, algebraische Fragestellungen oder auch das geschickte Zählen von Kombinationen – finden sich in den fünfköpfigen Teams rasch die passenden Expert:innen.
Der Wettbewerb fand am 14.03.2025 an der Universität Graz statt.
m3
m3 - der Mathe-Wettbewerb zu dritt
In diesem Wettbewerb matchen sich 3er-Teams der Sekundarstufe I (Mittelschule/ AHS-Unterstufe) in separaten Kategorien für die 1. bis 4. Klasse. Anfang 2025 wird der Bewerb an der Universität Wien und an der Universität Graz angeboten. Exakt eine Stunde haben die Teams Zeit, um einen Pool von 20 bis 30 knackigen, aber altersgerechten Aufgaben zu bearbeiten. Dabei reichen die Rätsel vom systematischen Zählen farbiger Bausteine einer Lego-Pyramide bis hin zum Finden des optimalen Wegs durch ein Labyrinth. Spezielles mathematisches Vorwissen ist aber nicht nötig. Die Erfahrung im Pilotjahr des "m3" hat gezeigt: Teamgeist und strahlende Gesichter sind garantiert! In der Steiermark findet der Wettbewerb nur für die 3. und 4. Klasse statt.
Termin: 14.06.2025
IM2C
International Mathematical Modeling Challenge (IMMC/IM2C)
Verglichen mit den brisanten m3- und Náboj-Wettbewerben ist die IMMC ein kleiner Marathon. Bei dieser Modellierungs-Challenge bekommen teilnehmende Teams mit bis zu vier Personen einen Zeitraum von genau 120 Stunden (!) zur Verfügung gestellt, um eine komplexe Problemstellung zu analysieren und mit mathematischen Methoden ein Lösungsmodell zu entwerfen.
Die Herausforderungen bestehen mitunter darin, dass es keine abgeschlossene Lösung gibt und dass die Oberstufenschüler:innen den ungewohnten mehrstufigen Weg von der Realsituation zum abstrakten Modell beschreiten müssen, innerhalb dessen sie mit systematischen und exakten Methoden arbeiten können. In den Fragestellungen der Vorjahre geht es z.B. um die optimale Regalplatzierung bzw. Kundenroute in einem hochfrequentierten Geschäft (2020) oder um einen kriteriengestützten Index, mit dem entschieden werden kann, welche Haushalte sich für die Anschaffung eines (und welchen) Haustiers eignen (2024). Im Vorjahr ist ein Grazer Team mit MmF-Unterstützung erstmals für Österreich in den internationalen Modellierungsring gestiegen.
Termin: Zeitraum zwischen 03.02. und 28.04.2025
Sonstige (Einzel-)Wettbewerbe
Es finden auch andere Wettbewerbe in Österreich statt (Náboj Physik, Bolyai, Wiener Matheturnier, uvm.). Haben Sie und Kolleg:innen Interesse, dass diese auch in der Steiermark angeboten werden, melden Sie sich. Eine gute Übersicht über Angebote bietet die Seite bittet die MmF-Seite an der Universtität Wien.
Das Projekt MmF ist auch Partner anderer Wettbewerbe oder unterstützt diese bei Gelegenheit.
Für Rückfragen zu den einzelnen Wettbewerben steht Ihnen das MmF-Wettbewerbsteam (Michael, David, Hartwig, Leanka, Viet Anh, uvm.) jederzeit zur Verfügung.
Känguru der Mathematik
Der mittlerweile legendäre "Känguru der Mathematik", ist der mit Abstand wichtigste Breitenwettbewerb in Österreich (und vermutlich auch weltweit). Zigtausende Schülerinnen und Schüler von der Volksschule bis zur Maturaklasse erleben darin jährlich ganz neue Seiten mathematischen Handelns und Denkens.
Termin: 20.03.2025
ÖMO - Österreichische Mathematik-Olympiade
Die "ÖMO" (Österreichische Mathematik-Olympiade) ist der Wegbereiter zur internationalen Wettbewerbs-Spitze. Angeboten werden ein Unterstufenwettbewerb sowie regionale Junior- und Fortgeschrittenen-Wettbewerbe (jeweils mit vier Aufgaben in vier Stunden). Bei letzterem qualifizieren sich die erfolgreichsten Mitstreiter:innen schließlich für den zweiteiligen Bundeswettbewerb, bei dem ein Ticket in die internationalen Kategorien als Belohnung wartet.
Termine und Infos: https://oemo.at/
Turnier der Städte
Auch das internationale "Turnier der Städte" (Tournament of Towns / Turnir Gorodov), das 2025 vom BRG Kepler an die Uni Graz übersiedelt ist, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Teilnehmer:innen treten nicht als Einzelpersonen oder Teams im klassischen Sinne an, sondern vertreten ihre Stadt, wobei die besten Papers das Stadtresultat bestimmen. Die Aufgaben unterscheiden sich von üblichen Wettbewerben wie der ÖMO, da sie kreative Ideen und kluge argumentative Ausarbeitungen erfordern. Pro Schuljahr gibt es vier Termine mit jeweils vier Stunden Bearbeitungszeit, wobei nur das beste Resultat für die Endwertung zählt. Ein Altersfaktor sorgt dafür, dass auch jüngere Talente wichtige Beiträge leisten können. Dank dieser Besonderheiten und der innovativen Aufgabenstellungen ist der Wettbewerb eine attraktive Möglichkeit für begabte Schüler:innen. Die Verlagerung an die Uni Graz ermöglicht es zusätzlich, dass Bachelor-Studierende der Mathematik und des Lehramts außer Konkurrenz teilnehmen und wertvolle Erfahrungen sammeln können.
Termine und Infos: https://www.turgor.ru/en/index.php